Mittwoch, 20. Februar 2008

Mittwärts


Die Hälfte der Woche ist geschafft. Und ich sehne mich jetzt schon nach dem Wochenende. Seit dieses Schaltjahr begonnen hat, gibt es aus allen Richtung nur Hiobsbotschaften. Und die, die es schon einmal getroffen hat, trifft es ein zweites oder drittes Mal. Habe heute meinen Chef gefragt, ob sie denn in den letzten Monaten irgendwann einmal einen Spiegel zerschlagen haben. Die 7 Jahre Pech kämen dann vielleicht alle auf einen Haufen. Galgenhumor. Dabei sind die Schicksalsschläge so weit vom Ausdruck Pech entfernt, wie nur irgend etwas. Diesmal ist es seine große Tochter, die es getroffen hat. Nachdem sie die Pflege über Judi übernommen hat, klappte sie gestern plötzlich zusammen und man diagnostizierte einen Herzfehler. Wie viel Leid kann eine Familie tragen? Man steht so hilflos daneben. Dabei mache ich mir große Sorgen um ihn selbst. Helfen kann man dennoch nicht. Man scheint trotz aller Nähe hunderte Kilometer entfernt von seinen Sorgen. Dann immer diese doch unpersönliche Distanz auf der Arbeit.
Wenn ich das Beten behrrschen würde, könnte ich einen Schutzengel arrangieren. Doch woran glaube ich? Auf welche Wunder kann man bauen?
Die Angst um andere überträgt sich auf mein Alltagsdenken und ein bisschen keimt die Angst auf, was wäre, wenn es dir selber in Kürze passiert? Dass Freunde und Kinder, der Liebste oder die Eltern in ihrem Kampf scheitern? Ja, ich habe Angst - gebe es ehrlich zu. Manchmal verfolgt mich das Ganze in die Träume. Schlafe sowieso sehr schlecht in letzter Zeit. Könnte aber auch meine Schilddrüse sein. Ach, es gibt immer ein Ausrede - ich weiß! Und so schleife ich durch diese Woche, die trotz allem nicht die schlechteste ist. Meine Steuerrückzahlung ist weitaus beachtlicher. Aber was zählt schon der schnöde Mammon... Andere haben ihn nicht einmal. Und so schließe ich leise betend und dankbar, dass es uns so gut geht...

Charlotte de Cognac

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