Ein guter Freund bat mich heute, doch endlich mal wieder etwas auf der Seite zu hinterlassen. Mache ich doch glatt. Auch, wenn es von den letzten Wochen nichts Gutes zu berichten gab. Mein Papa ist genau vor 14 Tagen gestorben - einfach so, frühmorgens, an einem Donnerstag, gegen 6.15 Uhr im Arm meiner Mutter. Er hatte den Kampf gegen die schwere Krankheit seit Mai gekämpft und nun doch verloren. Meine Trauer ist mit Worten noch nicht zu beschreiben. Vielleicht geht das später einmal....
Ooge ruht also in unserer Familiengruft, zugedeckt in den letzten Tagen von Schnee und mit Kerzen beschienen. Mein armer, lieber Papa - die Vorstellung davon macht einen rasend, wenn man es zulässt. Dass er nicht mehr da sein soll...
Manchmal überkommt es mich zwischendurch - am PC auf Arbeit, beim Suchen von Fotos daheim, beim Gedanken, wie wir Weihnachten gestalten. Beim Meckern mit Paule Purzig. Er hat uns zum Schluss allen noch gute Ratschläge auf den Weg gegeben. War nicht minder schrecklich für uns alle. Gottseidank hatte das Morphium ihm die letzten 3 Tage das Hirn dermaßen umnebelt, dass er von seinem schrecklichen Zustand selber wahrscheinlich das wenigste mitbekam. Wir durften ihn noch eine Woche zu Hause bei uns haben, nachdem uns die Ärzte und ihm auch die schrechliche Nachricht offenbart hatten im Krankenhaus. Wie kann man mit solch einer Diagnose leben? Ich weiß es auch nicht, aber es ging irgendwie. Die Tage und Nächte vergingen wie in einem schlechten Film. Nun ist Ruhe eingekehrt und der Alltag hat uns wieder. Ich bin erleichtert darüber. Und möchte unbedingt leben! Ganz toll und seltsam, verrückt und fest, schwach und innig... in allen bunten Farben des Regenbogens. Schön, dass es noch Dinge gibt, auf die ich mich freue, wie ein kleines Kind. Danke, mein Freund...
Charlotte de Cognac
Der Tod ist groß
Wir sind die Seinen,
Lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen
Wagt er zu weinen
Mitten in uns.
Rainer Maria Rilke
Donnerstag, 27. November 2008
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1 Kommentar:
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
An jene, die am Leben geblieben sind,
um Trauer zu tragen.
So wahr wir verschieden sind,
ich möchte euch sagen,
dass ich weiß, wie ihr euch fühlt.
Da wird der Boden unter Einem einfach weggespült,
wenn etwas Großes wie der Tod
sich durch das Leben wühlt
und dennoch dauert es Tage,
bis man irgendwas fühlt,
bis man verletzt am Boden liegt.
Was soll dich jetzt noch berühren?
Du hast verloren, was du liebst
und diese Leere lässt dich spüren,
dass du lebst.
Wie grotesk.
Wie verzehrt sich Liebe in Schmerz,
zerfetzt dich und bricht dir das Herz.
Und du zitterst und frierst und
dir ist kühl von innen
und du kriegst das Gefühl,
nei wieder lieben zu können.
Auf diese Ohnmacht folgt Wut,
die kaum Grenzen kennt.
Das ist die Liebe,
die in deinem Herzen brennt.
Und obwohl du sie kennst, die Zeit
und ihre Regeln,
steht das dem Leid dem Moment
nicht entgegen.
Also lässt du es zu,
und es dringt in dich ein.
Du wehrst dich nicht mehr,
du lässt es herein.
Und dann begreifst du,
wenn du daran nicht zerbrichst,
dann reifst du.
Und dann entdeckst du,
wenn du das überstehst,
dann wächst du.
An alle Hinterbliebenen.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
Damit ihr mit den Schmerzen nicht
allein seid,
mein Beileid,
aus tiefstem Herzen,
mein Beleid.
Und bis ihr von den Schmerzen befreit seid,
aus tiefstem Herzen, mein Beileid.
Damit ihr mit den Schmerzen nicht
allein seid,
mein Beileid,
aus tiefstem Herzen,
mein Beleid.
Und bis ihr von den Schmerzen befreit seid,
aus tiefstem Herzen, mein Beileid.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
Das hier geht an alle Hinterbliebenen,
an alle über den Tod hinaus Liebenden.
An jene, die am Leben geblieben sind,
um Trauer zu tragen.
So wahr wir verschieden sind,
ich möchte euch sagen,
keine Schmerzen dieser Welt können von Dauer sein
und keiner ist mit seiner Trauer hier allein.
Der Text ist von Thomas D. und mehr gibt es dazu nicht zu sagen .....
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