Freitag, 10. Juli 2009


Hallo Leute,


schnell noch ein paar Freitagsgedanken, bevor ich in mein zweites Leben als Mirandolina schlüpfe...

Denn in ein paar Stunden stehen wir wieder auf der Bühne. Und hoffentlich trocken. Es ist schon fast manisch, dass ich den ganzen Tag über im Internet hänge und den Regenradar beobachtet. Nun, fixieren ist schon eher ein Ausdruck dafür. Es ärgert mich ja selbst, dabei kann jetzt noch kein Mensch sagen, was 20.30 Uhr läuft. Hagel? Regen? Sonnenschein oder ein kleines Gewitter zwischendurch? Drückt alle die Daumen, dass wir nicht im Florenz von 1752 davon schwimmen. Unsere schönen Perücken und erst die dicke Schminke!

In dem Sinne, schaut heute einfach vorbei, wenn ihr Lust darauf habt und nicht gerade 495 Kilometer weit entfernt wohnt. Das WE ist eröffnet!


Eure Mirandol-Ina

Mittwoch, 8. Juli 2009

Aufgetaucht


Meine Güte, sorry Leute,

aber dass es das letzte Mal noch geschneit hat, als ich hier was aufgeschrieben hatte, wusste ich wirklich nicht. Aber so ist das, wenn man den ganzen Tag über schon in die Tasten hauen muss - da bleibt keine Leidenschaft mehr übrig fürs geflügelte Wort am Abend.

Das ist ja aber trotzdem echt ein Frevel, aber schnell zu beheben. Mit den neuesten Nachrichten aus der Kleinstadt beispielsweise. Und aus unserem "spannenden" Leben!

Es ist einiges geschehen, aber nichts, was uns hätte aus der Bahn werfen können. Im Gegenteil: Ich bin irgendwie zufrieden. Mit mir, der Umwelt, den Projekten. "Det looft", wie unser Stadtarchivar und Schauspielkollege Thomas B. immer zu sagen pflegt. Vor allem auf der Bühne, denn dort spielt sich ja meistens mein Leben ab. Zurzeit ist das Sommertheater angelaufen und der erste Premierenstress ist von uns allen abgefallen. Als Wirtin Mirandolina hat man auch ein leichtes Spiel, das hat sich der liebe Goldoni bestens ausgedacht. Die Zuschauer zumindest scheinen zufrieden zu sein, und so sind wir es auch. Es tut super gut, das alles allein und ohne großes Vereins-Gehampel über die Bretter bekommen zu haben. Die Wege sind einfach kürzer geworden, für Entscheidungen und auch hin zum Probenort. Und unser Fans bleiben uns hoffentlich treu.


Nur das ewige Wetter-Gebange vor den Aufführungen kratzt noch ein bisschen am Gemüt. Doch dagegen ist kein Kraut gewachsen. Diese Woche nun ist die erste ruhige nach einer langen Schlange von überaus stressigen Vorwochen. Proben, zuerst fürs neue Chansonprogramm, dann für den Theatersommer, haben uns in Beschlag genommen. Unser Haus ist wie eh und je ziemlich unbewohnt. Die Terrasse hat uns noch nicht allzu oft gesehen. Und der dicke Ossi-Hund erst... Das arme Spanferkelchen.

Dafür darf er in 3 Wochen mit an die Ostsee fahren, 14 lange Tage nichts tun werden ganz schön unheimlich werden.... Unser Kinder unterdessen genießen ihre letzten richtigen Sommerferien, das eine (kurze) Kind hat mittlerweile das Abi geschafft, das andere (lange ) Kind hat dafür die Penne nach der 11. beendet und geht jetzt neue Wege in DD. Das (älteste) Kind hat schon wieder nen neuen Freund mit nach Hause geschleppt gebracht. Nun ja - hübsch sind sie ja wenigstens alle gewesen...

Bald ist unser Haus nun ganz verwaist. Vielleicht sollten wir ein Hundehotel aufmachen - da bekäme wenigstens Ossi Gesellschaft...


Doch zuerst geht's in genau 14 Tagen in den Urlaub - anfangs Schlemmerreise Bayern, dann Ruhe auf Rügen. Aber bis dahin gibt's noch einiges anzupacken. Also: Ärmel hoch gekrempelt und mitgemacht. Für alle, die auch noch keinen Urlaub hatten - die längste Zeit des Wartens ist vorbei!


Eure Charlotte de Cognac

Dienstag, 27. Januar 2009

Neues Jahr, neues Glück

So, nun ist es passiert. Das neue Jahr ist schon 27 Tage alt und ich habe noch kein einziges Mal geschrieben. Damit niemand denkt, dass ich den Advent brauche, um wieder einmal den Gedanken freien Lauf zu lassen, der irrt. Ich brauchte nur einen kleinen Anschub. Von ganz besonderen Menschen.
Also, was läuft 2009?! Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich das gleiche, wie 2008 auch. Obwohl ich das Schaltjahr so schnell nicht mehr brauche. Ihr wisst schon: Schaltjahre sind irgendwie Pechjahre. Es ist immerhin viel passiert, das nicht unbedingt hätte sein müssen.
Meine Trauer unterdessen um meinen Papa hat sich nach zweieinhalb Monaten auch verändert. Sie ist leiser geworden, man spricht nicht mehr ständig davon. Und wenn, dann mit anderen Worten. Das Klagen und Nichtverstehen ist verebbt und hat einem Akzeptieren Platz gemacht. Ab und an schleichen sich die Tränen von ganz allein die Augen. Dazu bedarf es nur ein besonders Lied oder eine Szene in einem Film.
Das Beste, was ich aus dem ganzen Dilemma mit genommen habe, ist die Erkenntnis, dass alles irgendwie zu ertragen ist - oder fast alles.
Wenn uns Menschen verlassen, die wir lieben, die mit uns gelebt haben, dann ist das schrecklich. Aber nicht schrecklich genug, um selber aufzugeben.

Und dann gibt es da auch noch die Menschen, die man gleich um die Ecke wohnen hat, aber die im Praktischen viel zu weit weg sind, dass es einen zufrieden stellen kann. Füpr die man selbst fast nie zeit hat udn es sich immer wieder vornimmt, anzurufen oder vorbeizugehen.
Manchmal wünscht man sich so einen Menschen herbei, der in der ein oder anderen Sekunde einfach nur da ist und genau weiß, was man gerade denkt.

Gute Vorsätze habe ich übrigens viel. Die üblichen, die jede Frau hat. Die besonderen, die sich schwer tun werden in diesem Jahr.Und dann noch die, die wahrscheinlich eh als Träume enden...Ist aber nicht schlimm, denn Träume brauchen wir alle zum Atmen.

In dem Sinne - träumt schön und atmet!

Charlotte de Cognac